Etwa 120 Teilnehmer aus Frankfurt (Oder) und umliegenden Landkreisen sowie aus dem Potsdamer Wirtschaftsministerium und Berliner Senat (davon 32 aus Polen !!!) - und das bei einem Wirtschaftsthema - sind allein schon sehr bemerkenswert. Brandenburg aktuell hat darüber nachrichtlich berichtet. Es gab einen großen MOZ-Bericht. Und auch die Oderwelle hat über die Veranstaltung berichtet. Das Wirtschaftsministerium (Regionale Strukturplanung) hat sich im Nachgang der Konferenz an Daniel Sadecki gewandt und will diese Arbeit unter seiner Mitwirkung im Ministerium auswerten.
Die Veranstaltung wurde vom Polen/Ukraine-Institut der Viadrina gut organisiert, von der Netzwerkstatt initiiert und vom Hanseclub sowie BVMW unterstützt. Dank auch an Ursula, die das Catering organisiert hat und dafür die Finanzierung eingeworben hat. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl musste da noch kräftig nachgesteuert werden. Und viele Teilnehmer (darunter Polen) blieben nach der Veranstaltung noch recht lange. Leider gab es keine angemeldeten Teilnehmer von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Es wurden unterschiedliche Positionen, Haltungen und Interpretationen von Daten und Experteninterviews öffentlich ausgetauscht und kontrovers debattiert. Kritisch und konstruktiv. Dass Frankfurt (Oder), das sich in seinen Stadtgrenzen in der Regel - und zum Teil zu Recht - als Vorreiter bei der Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen sieht, bei den wirtschaftlichen Fragen jedoch eher kritisch in Theorie (altes Wirtschaftskonzept plus Handlungsplan bis 2030) und Praxis (Ansiedlungen) gesehen werden kann, mag nicht erfreuen. Das ließ öffentlich aufhorchen, erfreute auch den Oberbürgermeister nicht. Es ist ohnehin für unsere Debattenkultur in Frankfurt (Oder) ungewohnt. Wir sind mit unseren Konferenzen jedoch dabei, dafür eine neue Kultur zu schaffen.
Insofern bot die Konferenz einige Impulse für das Handeln (Motto der Netzwerkstatt) und auch zum Nachdenken. Zu diesen Impulsen gehörte, übrigens, auch Christian Ehlers Vorschlag, sich an die Spitze bei der Verwaltungs-Digitalisierung mit KI zu stellen. Dazu braucht es aber den politischen Willen und die Bereitschaft zur Innovation - und längst nicht nur Geld - der Verwaltungsspitze.
Die Konferenz wird von der Netzwerkstatt in Thesen zusammengefasst.
Heinz Kannenberg
23. April 2024