Am Freitag, dem 17. Oktober, wurde in der Bischofstraße 3 in Frankfurt (Oder) eine Gedenktafel für den bedeutenden Aufklärungsphilosophen Alexander Gottlieb Baumgarten (1714–1762) enthüllt. Die Tafel erinnert an das Wohnhaus des Gelehrten, das sich einst ganz in der Nähe dieser Stelle befand und heute nicht mehr erhalten ist.
Baumgarten lehrte ab 1740 an der Brandenburgischen Landesuniversität Frankfurt, war zeitweise Rektor und zählte zu den renommiertesten Professoren der alten Viadrina. Mit seiner in Frankfurt verfassten Schrift Aesthetica (1750/1758) begründete er die Ästhetik als eigenständige philosophische Disziplin. Immanuel Kant und Friedrich Schiller gehörten zu seinen Lesern.
Zur feierlichen Enthüllung begrüßte Prof. Dr. Gangolf Hübinger von der Netzwerkstatt Frankfurt (Oder) die Anwesenden. Es folgten Grußworte der Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) sowie des Förderkreises Europa-Universität Viadrina. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Andrea Allerkamp von der Europa-Universität. Sie würdigte Baumgarten als Wegbereiter einer Philosophie der sinnlichen Erkenntnis. „Ästhetik ist die große Schwester der Logik“, zitierte sie aus seiner 275 Jahre alten Schrift.
Die Gedenktafel wurde von Dr. Adrian Schliebe und Felix Töppel enthüllt. Es handelt sich um die siebte Tafel im Rahmen des Projekts der Frankfurter Netzwerkstatt "Frankfurter Köpfe" – und um die erste, die einem Gelehrten der alten Viadrina gewidmet ist. Jan Eckert, Geschäftsführer der Frankfurter Wohnungswirtschaft, zeigte sich mit einem Augenzwinkern erfreut über den Ort der neuen Tafel: „Wenn man in einem Haus der Wohnungswirtschaft lebt, erlangt man irgendwann große Berühmtheit“. Heinz Kannenberg
Programm:

Dr. Adrian Schliebe und Felix Töppel sind die Tafel-Paten und die Sponsoren sind der Förderkreis Europa-Universität Viadrina, Verein für Universitätsgeschichte und die Sparkasse Oder-Spree.
