Netzwerkstatt für Frankfurt

Lienau Erinnerungstafel ist eingeweiht

Gedenktafel für Lienau eingeweiht

Am Freitag (11. Juli) wurde an der Ecke Kleine Oderstraße/Große Oderstraße eine neue Gedenktafel enthüllt – zu Ehren von Michael Martin Lienau (1857–1936). Die Initiative kam von der Netzwerkstatt Frankfurt (Oder). Es ist bereits die sechste Tafel, die sie für bedeutende Persönlichkeiten der Stadt angebracht hat. Etwa 40 Frankfurterinnen und Frankfurter kamen zur Einweihung. Auch die beiden Oberbürgermeister-Kandidatinnen Desireé Schrade (CDU) und Simona Koß (SPD) waren dabei. Historiker Prof. Gangolf Hübinger von der Viadrina sprach von einem wichtigen Zeichen. Die Stadt stärke damit ihr kulturelles Gedächtnis. Gesponsert wurde die Tafel von Horst Möhring. Als Vorsitzender des Fördervereins des Museums Viadrina regte er weitere Tafeln an – zum Beispiel für den Militärmusiker Johann Gottfried Piefke und den Olympiasieger Hermann Weingärtner. Möhring lobte die Netzwerkstatt für ihr Engagement.


Museumsdirektor Tim Müller erinnerte an das Leben von Lienau. Er war das jüngste von zehn Kindern und ein großer Förderer des ersten Stadtmuseums. Nach dem Ende seiner Weinhandlung widmete er sich ganz der Archäologie. Unter anderem grub er am Lossower Burgwall. Sein Geburtshaus – einst eines der schönsten Patrizierhäuser der Stadt – wurde 1945 zerstört. Heute steht dort ein Haus der Wohnungswirtschaft. Die neue Gedenktafel erinnert an Lienaus stilles, aber wirkungsvolles Engagement für die Frankfurter Kultur. Und sie lädt ein, die Geschichte der Stadt neu zu entdecken.

Heinz Kannenberg 

1. Sprecher der Netzwerkstatt

Fotos & Videos: Holger Gregor