Netzwerkstatt für Frankfurt

Pressemitteilung 27.05.2025

Frankfurter Netzwerkstatt packt an
Unterstützung für Wachstumsstrategie – Kooperation mit Universität soll gestärkt werden.

Vom Nachdenken zum Handeln – unter diesem Motto will die Frankfurter Netzwerkstatt die Stadtentwicklung aktiv mitgestalten. In einem Workshop bekräftigten (kürzlich/27. Mai) die neun Mitglieder ihr Engagement für konkrete Projekte – mit prominenter Unterstützung.

„Wir wollen greifbare Beiträge für die Stadt leisten“, sagte Wolfgang Pohl, ehemaliger Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder). Ein gelungenes Beispiel sei die Initiative „Frankfurter Köpfe“, mit der herausragende Persönlichkeiten der Stadt gewürdigt werden. Fünf Erinnerungstafeln wurden bereits eingeweiht, zehn weitere sollen in den kommenden zwölf Monaten folgen. Superintendent a.D. Christoph Bruckhoff freut sich über das wachsende Interesse: „Frankfurts Geschichte wird durch das Erinnern lebendig. Die anfängliche Skepsis gegenüber unserer Initiative ist verflogen. Viele neue Vorschläge gehen ein – häufig verbunden mit großzügigen Spenden.“ Historiker Prof. Gangolf Hübinger kündigte ergänzend eine Ausstellung und Konferenz im Städtischen Museum an, um die städtische Erinnerungskultur weiter zu stärken.

Neben kulturellen Vorhaben standen auch strukturelle Themen auf der Agenda. Dr. Martin Wilke, früherer Oberbürgermeister, betonte: „Projektarbeit braucht eine übergeordnete Strategie.“ Deshalb unterstütze die Netzwerkstatt die Forderung des Hanse Clubs nach einer langfristigen Wachstumsstrategie. Netzwerkstatt-Sprecher Heinz Kannenberg sieht klaren Handlungsbedarf vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Bildung: „Gerade angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt sind das die entscheidenden Felder.“

Ein zentrales Anliegen bleibt die stärkere Verzahnung von Stadtverwaltung und Europa-Universität Viadrina. „Erste Schritte sind getan“, berichtete Ulf Leisner, ehemaliger stellvertretender Bundesgeschäftsführer der CDU. Fachveranstaltungen zur städtebaulichen und grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung hätten der Stadtverwaltung bereits wertvolle Handlungsempfehlungen gegeben. Nun sollen die Kooperationen ausgebaut werden: Gemeinsam mit der Viadrina wurden Projekte zur Haushaltsanalyse und zur Verwaltungsdigitalisierung initiiert – in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der European New School of Digital Studies (ENS). Zwei Bachelorarbeiten zum städtischen Haushalt sind bereits in Arbeit.

Auch das soziale Miteinander rückt in den Fokus. „Wer sich für Frankfurt entscheidet, soll sich mit seiner Familie willkommen fühlen“, sagte Prof. Kaspar Frey. Geplant ist deshalb eine Plattform, die Kontakte zwischen Alteingesessenen und Neubürgern vermittelt – ein Schritt zu mehr Willkommenskultur. Eine spezielle digitale Plattform für studentische Praktika und Arbeitsgelegenheiten in Frankfurt wird der frühere städtische Dezernent Klaus Baldauf entwickeln.

Ein Fotowettbewerb für Frankfurt (Oder)

Um zusätzlich bürgerschaftliches Engagement zu fördern und ein positives Bild der Stadt sichtbar zu machen, plant die Netzwerkstatt die Auslobung eines Fotowettbewerbs. Gesucht werden besondere Blickwinkel, eindrucksvolle Motive und persönliche Lieblingsorte in Frankfurt (Oder). Die besten Einsendungen sollen auf der Website und in sozialen Medien präsentiert, sowie mit kleinen Preisen ausgezeichnet werden.

Für eine kritische wie ermutigende Außensicht sorgte Dr. Wolfgang Brüggemann, Unternehmer aus Berlin und langjähriger Kenner der Stadt und Universität. „Die Spielräume für Investitionen werden überall kleiner. Die Zeiten, in denen man auf große Hilfe vom Land hoffen konnte, sind vorbei“, so Brüggemann. Gefragt sei jetzt Eigeninitiative. Die Netzwerkstatt sei dafür ein „interessanter und kreativer Ansatz“. Revitalisierung könne nur aus der Mitte der lokalen Wirtschaft und Gesellschaft kommen. „Nicht endlos debattieren – anpacken und umsetzen“, lautete sein Appell. Mit Blick auf den anstehenden Wechsel im Rathaus," sollte sich etwas bewegen lassen“, so  Brüggemann: „Die Stadt hat viele Ressourcen. Jetzt kommt es darauf an, dass viele zusammenarbeiten und voneinander profitieren.“

Wer eigene Ideen und Vorschläge einbringen möchte, kann sich unter info@netzwerkstatt-ffo.de an die Gruppe wenden.